02] otr 01] bali

bali belly

die surfschule holt mich am montag, wie geplant, um 7:30h ab. heute sind zwei schweizerinnen, 22 und 23, mit von der partie. nach den aufwaermuebungen geht es wieder an die theorie. aufbauend auf lektion 1 lernen wir, wie man zur welle paddelt, um blitzschnell wieder in die hocke zu rutschen. dabei kommt es sehr auf das richtige timing an. waehrend unseres unterrichts ist der hoechste punkt der flut und die wellen kommen mit grosser kraft an den strand gespuelt. der surflehrer moechte, dass wir regelmaessig ueberpruefen ob wir abdriften. als orientierungspunkt dient unsere rote getraenkekiste am strand.

als naechstes lernen wir, auf dem hinteren drittel des surfboards zu wenden. ich versuche auf das meer hinauszuschwimmen, aber der wellengang ist so stark, dass ich kaum vom fleck komme. ich merke, wie meine arme, die noch vom vortag mitgenommen sind, versagen. als eine welle kommt, die gerade richtig aussieht, starte ich noch einen versuch das gelernte anzuwenden. ich kann mich nicht lange halten und rutsche vom board, tauche unter und versuche mich von der surfbrettleine zu befreien, die sich unschoen um mein bein gewickelt hat. ein kurzer blick zum strand sagt mir, dass die getraenkekiste in weiter ferne liegt. ich bin in eine stroemung geraten, die mich in richtung meer zieht. eine welle rollt ueber mich und mein surfbrett trifft mich am kopf. ich schlucke wasser, panik kommt in mir hoch. ich winke mit den armen und rufe "hey" in richtung der surflehrer, die stehen aber alle mit dem ruecken zu mir. irgendwie schaffe ich es an den strand und muss mich erstmal setzen. ich bin voellig entkraeftet und stinksauer. deshalb gehe ich nicht gerade zimperlich mit dem surfbrett um und schleife es hinter mir zur getraenkekiste. der unterricht geht zwar noch 45 minuten, aber ich habe genug und gucke den anderen vom sicheren strand aus zu.

andreas und ich sind an diesem tag fuer 14:30h verabredet. wir fahren mit einem taxi (indonesisch: taksi) in das 10 km entfernte jimbaran. der ort hat einen wunderschoenen strand, der zu einem spaziergang einlaedt. dicht an dicht reihen sich die restaurants, die ihre tische und stuehle direkt zur meerseite aufgestellt haben. einzelne fischerboote sind auf dem meer zu sehen, die den restaurants die frischen meeresfruechte zuliefern. aeltere frauen fischen im knoecheltiefen wasser nach muscheln, die spaeter zu ketten und armreifen verarbeitet werden.

PA3100671

gern wuerde ich eine runde schwimmen gehen, habe mir aber am vormittag einen unschoenen sonnenbrand zugezogen und halte mich daher bedeckt und schiesse ein paar fotos. wir halten fuer eine cola in einer bar an, die an ein luxusresort (jimbaran pari bali) angeschlossen ist. der blick von hier setzt den strand dem paradies gleich. die preise holen uns in die wirklichkeit zurueck. andreas laesst sich einen der hotelbungalows von innen zeigen. sie sind luxurioes eingerichtet. die rezeptionistin nennt ihm den preis pro tag: USD 250 ... wenigstens durften wir einen kostenlosen blick reinwerfen.

wir laufen die vorderseite des strandabschnittes entlang, die nicht ganz so idyllisch ist. an einem warung (mobile garkueche) erstehe ich eine kokosnuss, die vor meinen augen mit einem grossen messer gekoepft wird. andreas macht sich ueber mich lustig indem er mir sagt, dass ich mit dem beruechtigten bali-belly doch auch meine erfahrungen machen soll und empfiehlt mir seinen arzt, dr. aryu. ich bin mir unsicher ob ich das ernst nehmen soll, nehme aber trotzdem ein paar kraeftige zuege aus dem strohhalm.

wieder zurueck essen wir gemeinsam im hotel zu abend. ich nehme das erste indonesische gericht auf der karte, etwas mit huhn, curry und kokosnuss fuer 17.000 rupiah (=1,50 EUR). es schmeckt sehr gut.
mir faellt mittlerweile jede bewegung schwer, ich habe mir einen fuerchterlichen muskelkater vom surfkurs zugezogen. andreas ueberredet mich, zu seinem lieblingsmassagesalon mitzukommen. der salon macht einen positiven eindruck, ist klimatisiert und scheint sauber. ich frage nach der toilette und werde an eine tuer im hinteren teil des raums geleitet. hier mache ich meine ersten erfahrungen mit einer hocktoilette! ich bin froh, dass es wenigstens toilettenpapier gibt, ansonsten muss man ein paar spritzer wasser und die haende nehmen.

die balinesische masseuse nimmt ein heisses handtuch aus einem dampfenden kessel, legt das handtuch zuerst auf mein linkes bein und faengt an den fuss zu massieren. danach massiert sie ein aromaoel ein, dessen aggregatzustand und farbe mich zwar irritieren, das aber ganz toll nach jasmin riecht. waehrenddessen dehnt die masseuse die beine, den ruecken, den hals. nach einer stunde ist sie fertig und verlangt 65.000 rupiah (6 EUR). meinem muskelkater geht es nun deutlich besser.

am naechsten morgen gehe ich nochmal mit andreas shoppen und erstehe aus ermagelung jeglichen verhandlungsgeschicks einen ueberteuerten sarong. andreas fliegt heute nach deutschland zurueck und wir verabschieden uns. am fruehen nachmittag wede ich fuer eine tour abgeholt, die ich bereits in deutschland gebucht hatte. der fuehrer kommt in einer tracht daher, die ich etwas fuer ueberzogen halte. ich werde als erste abgeholt, es folgen zwei weitere paearchen. der guide versucht, die etwas steife stimmung im bus aufzulockern. in gebrochenem englisch erzaehlt er uns vom hinduismus, dem mehr als 80% der balinesen folgen. der balinesische hinduismus, der anders ausgeuebt wird als der indische hinduismus, zentralisiert die dreifaltigkeit durch die goetter brahma, vishnu und shiva (symbole fuer den erbauer, bewahrer, zerstoerer). wichtig ist, dass sich alles im gleichgewicht haelt, das gute und das schlechte. wenn man in diesem leben gut war, wird man im naechsten leben als schlechter mensch wiedergeboren. diese balance wird durch die kombination der farben schwarz und weiss, die sihc auf vielen stoffen der religioesen zeremonien wiederfinden, repraesentiert. wir halten an einem reisfeld, wandern auf losen steinen durch die reisterassen zu einem doppelstoeckigen, offenen bungalow. dort bekommen wie von zwei balinesinnen lokale koestlichkeiten gereicht, die mich an kroketten und pommes erinnern. im anschluss steuern wir eine tempelanlage an. direkt hinein duerfen wir nicht, das ist nur (korrekt angezogenen) glaeubigern vorbehalten. ich muss gestehen, dass ich mir das optisch anders vorgestellt hatte. dieser hier ist aus dem 17. jahrhundert, ist ein offenes, quadratisches plateau und besteht aus einzelnen opfertischen, die reichlich verziert in stein gemeisselt sind. von einem gehweg, der aussen herumfuehrt koennen wir blicke in die anlage werfen.

danach fahren wir weiter zum affenwald. davon gibt es hier mehrere auf bali. wenn wir moechten, duerfen wir erdnuesse als futter fuer die affen kaufen, sollen sie aber nicht 'an der nase herumfuehren' und eine leere hand hinhalten, dann koennten sie beissen. in einem baum haengen fledermaeuse kopfueber und kreischen unentwegt. auf dem parkplatz dieser touristischen attraktion befestigt ein aelterer balinese zutrauliche fledermaeuse an einer englaenderin fuer ein foto. das tier bedankt sich mit einer feuchten entleerung auf der dame.

als letzte station steuern wir den tempel 'tanah lot' (= land im ozean) an. dieser tempel wurde im 15. jahrhundert auf felsen, der bei flut vom meerwasser komplett umspuelt ist, erbaut. er ist ein sehr beliebtes ausflugsziel besonders zu sonnenuntergang. noch schlimmer als im affenwald muessen wir uns an geschaeften und aufdringlichen verkaeufern den weg zum aussichtspunkt erkaempfen. staendig fragen kleine kinder ob wir postkarten kaufen moechten. wir verweilen deutlich laenger, als es die aussicht und die muehen wert waeren. gegen eine spende kann man sich mit dem "heiligen wasser", das tanah lot entspringt, segnen lassen. bei dem spass bin ich dabei.

relak

auch sonntagnacht ist nicht an viel schlaf zu denken, die nacht ist fuer mich aus unerfindlichen gruenden um 2.30h beendet. ich doese am morgen nochmal fuer 30 minuten ein und werde gegen 8 h vom telefon geweckt. es ist die surfschule, die sich dafuer entschuldigt, dass es am vortag nicht geklappt hat. ich vereinbare mit ihnen eine abholung fuer 9:45h. ich muss mich ein wenig sputen. das im zimmerpreis inbegriffene fruehstueck ist nicht gerade umfangreich. es gibt nudeln, gemuesesuppe, toastbrot mit wahlweise honig oder marmelade und drei verschiede obstsorten.

in der 'rip curl school of surf' angkommen treffe ich auf meine fuenf mitschueler fuer diesen tag. sie sind aus jakarta, beruflich in bali und haben diese erste lektion als incentive erhalten. wir reiben uns mit 44er sunblock ein, fuer den ich nachher ziemlich dankbar bin. nach einigen aufwaermuebungen bekommen wir am lebenden objekt (an unseren softboards) gezeigt, wie wir mit den wellen umgehen sollen. das gefaehrliche sind dabei die unterstroemungen (undercurrents) und die sog. "rip curls" (nomen est omen). wenig spaeter bekommen wir helme ausgeteilt. nun duerfen wir uns im wasser austoben. es ist anstrengend ueberhaupt eine welle zu erwischen, auf der man sich zur kueste hinaustragen lassen kann. das board ist unheimlich sperrig und muss gegen jede ankommende welle gegengelenkt werden. wir setzen uns fuer weitere theorie an den strand. auf gummimatten bekommen wir von unserem lehrer, made yoga, erklaert, wie wir aus den liegepositionen auf das board in die hocke ueberspringen. er ist balinese und versucht uns staendig mit "relak" (das "x" geht im englisch/indonesische kauderwelsch unter) aufheitern. beim aufstellen muss darauf geachtet werden, dass der linke hueftknochen zur "nase" des boards zeigt und man genau mittig steht bzw. hockt. ich versuche mein glueck im wasser und mir will es tatsaechlich ein paarmal gelingen. leider ebbt das wasser immer weiter ab und der weg bis zur naechsten welle wird beschwerlich lang.

nach anstrengenden 2.5 std haben wir genug und duschen uns ab. meine fuesse brennen hoellisch. wir haben waehrend der trockenuebungen auf dem heissen sand gestanden. die ein oder andere kleine brandblase zeichnet sich an meinen fusssohlen ab (schluchz :-). neben meiner armbanduhr ist ein krebsroter streifen, dort habe ich wohl vergessen mich einzucremen.

zurueck im hotel ruhe ich mich ein wenig aus. meine muskeln schmerzen und ich kann mir vorstellen wie ich mich am naechsten tag fuehle. ich nehme noch eine dusche. in dem moment als ich an der rezeption vorbeigehe und auf das internetcafe nebenan zusteuere ruft mir jemand hinterher: "ach, du bist auch deutsche!" man scheint es mir wirklich anzusehen - nicht der erste, der richtig tippt.

der mann heisst andreas kommt aus koblenz, ist 38 jahre alt und berufsschullehrer. er will zur massage und ueberzeugt mich, in ein anderes internetcafe zu gehen, wo es billiger sei. wir haben den gleichen weg und kommen ins gespraech. wir verabreden uns fuer 18.30h zum abendessen.

wir treffen uns an der rezeption und klappern gemeinsam ein paar traurige sehenswuerdigkeiten ab: die gedenktafel zu den anschlaegen vom oktober 2002 sowie der schauplatz des juengsten anschlags im kutaer times square. an den absperrungen haengen bilder, memorabilien und erklaerungen zu manchen lebensgeschichten der opfer. mir ist etwas unwohl.

auf dem weg zurueck entscheiden wir uns fuer ein restaurant in dem wir ganz indonesisch -Pizza- zu abend essen. da ich fuer meine zweite surflektion am naechsten morgen um 7.30h abgeholt werde, lasse ich mir im restaurant einen leckeren bananepfannkuchen einpacken. wir schlendern an shops vorbei. andreas feilscht die ganze zeit um dinge, die ihn sowieso nicht interessieren. die laeden sind dicht aneinandergereiht und die meisten sehen aus wie einfache garagen, deren rolladen man zu geschaeftsschluss nach unten zieht. in den laeden kann man alles bekommen, schmuck, badesachen, plagiate von louis vuitton und rolex, gebrannte dvds und cds. reizueberflutung pur. die verkaeufer sitzen oder liegen auf den fliesen im eingang. so gut wie von jedem wird man angesprochen. mehrere male wird uns "mariuhana, pot, mushrooms?" hinterhergefluestert. kleine quadratische koerbe mit bunten blumen, suessigkeiten und raeucherstaebchen liegen vor jedem geschaeft. es sind opfergaben der verkaeufer. man muss aufpassen, dass man nicht drauftritt. die ameisen und hunde freuen sich darueber.
um 1 uhr falle ich tot ins bett.

angekommen?

nach einem traenenreichen abschied mache ich mich mit dem gedanken bekannt, die naechsten schritte alleine zu bestreiten. der weisse schleier, der den ganzen tag wie surreal erscheinen laesst, lueftet sich langsam. Ich passiere zwei sicherheitskontrollen. die dame, die mich hinter dem metalldetektor-Tor in empfang nimmt, rollt mit den augen, als der zaehler wie verrueckt ausschlaegt. schuld sind die vielen reissverschluesse an meiner hose, die einzeln untersucht werden muessen. ein meinungsforscher begruesst mich und will mich nach meinem reiseverhalten befragen: es dauere auch nur eine minute. naja, die zeit habe ich noch. nach ca. 10 minuten des aufschluesselns meiner route kann ich weiter zum gate. das boarding geht sehr schnell vonstatten. leider habe ich nicht den erwuenschten sitz mit viel beinfreiheit, aber wenigstens einen fensterplatz, was mir wichtiger erscheint.

kaum sitze ich, rueckt ein paerchen -etwa in den vierzigern- neben mich und macht sich sofort bekannt. das macht den flug angenehmer, schliesslich verbringt man die naechsten 12 std auf engstem raum miteinander. sie kommen aus schweden und fliegen nach kurzem aufenthalt mit derselben maschine der quantas nach sydney. "brave girl" sagt die dame, als ich ihr von meinem vorhaben erzaehle. so mutig komme ich mir gar nicht vor, als ich meine letzten traenen trockne. das flugzeug dreht sich, parallel zum terminal steigen wir um mitternacht in die luefte. frankfurt glaenzt zum abschied mit seinen lichtern nochmal von der schoensten seite.

kaum in der luft bahnen sich essensgerueche den weg zu meiner nase. trotz des reichhaltigen abendessens freue ich mich auf meine vegetarische spezialkost. die flugbegleiterin moechte wissen, was ich trinken moechte. ich entscheide mich fuer australischen weisswein. mit den worten "skol" und "zum wohl" stossen wir auf einen ruhigen flug an. die "nacht" (nach drei stunden geht die sonne wieder auf) ist furchtbar. nach mehreren versuchen eine angenehme schlafposition zu finden gebe ich auf. es gibt fuenf filme zur auswahl, ich entscheide mich fuer "war of the worlds". zum fruehstueck gibt es, wer haette das gedacht, etwas mit dicken, riesigen, schwitzigen pilzen. der monitor sagt uns, dass wir in der naechsten halben stunde landen. unter uns liegt eine landschaft die aussieht, als habe gott hier steinewerfen geuebt. viele kleine und einige grosse inseln, manche nicht groesser als ein einfamilienhaus, liegen ruhig im meer. singapur sieht man unter den ganzen wolken erst sehr spaet. dicht bebaute, langgestreckte kuestenlinie, ein mix aus ost-berliner platte und miami beach. in singapur habe ich anderthalb stunden aufenthalt. von den tropischen 31grad, die hier herrschen sollen, merke ich im klimatisierten flughafen nichts. an der durchleuchtungsmaschine erklaert mir der sicherheitsbeamte: "scissors in your backpack" und zeigt auch noch auf eine stelle ziemlich weit unten im rucksack. nun habe ich keine nagelschere mehr und die singapurianer sind mir nicht mehr symphatisch.

ich boarde das flugzeug der australian airlines. im gegensatz zum vorigen flieger von quantas ist hier das publikum deutlich juenger, jeder zweite traegt flip flops. mittlerweile ist es wieder dunkel, wobei es doch erst 18 uhr ist. in bali angekommen muessen wir uns fuer ein 'visa on arrival' anstellen. mich kostet es 10 us$, das ist mir der stempel im pass auch wert. mein fahrer erwartet mich mit einem schild und wir steigen in seinen 4-wheeler ein. es ist furchtbar schwuel, zwar nur 26 grad, aber die luft ist zum schneiden. der fahrer ist sehr nett und klaert mich ueber verschiedene dinge auf. viel merke man nicht seit den bombenanschlaegen vor einem monat, sagt mein fahrer, nur die benzinpreise seien extrem angestiegen. na, ob das tatsaechlich den anschlaegen zuzurechnen ist..?
ueberall sind mofas, die eigentlich nur von einheimischen besetzt sind. es gilt der linksverkehr, glaube ich zumindest, denn verkehrsregeln scheint es nicht wirklich zu geben. immer wieder finden sich streunende hunde am strassenrand, die gierig ein paar zuege wasser aus absichtlich dafuer bereitgestellten (oder zufaellig stehengelassenen) eimern nehmen. wir fahren in eine ruhige seitenstrasse und halten in der garage des hotels.

bilder von hotelzimmern haben allgemein die eigenschaften, die wirklichkeit zu beschoenigen. so auch in meinem fall. in meinem "superior single room" schlaegt mir ein feuchter muffgeruch entgegen. mir wird angeraten den zimmersafe zu benutzen. schon der zweite heute. gottseidank hat das zimmer eine klimaanlage. den fussboden moechte ich nicht mit nackten fuessen betreten und so gehe ich spaeter in flip flops duschen. bloss kein wasser schlucken, denke ich, davor wurde ich eindringlich gewarnt. als ich die lueftung im bad anwerfe kommt mir ein fauliger geruch entgegen. na, dann muss das eben die klimaanlage erledigen.

als ich mein zimmer verlasse um an der rezeption nach internet zu fragen, kriecht blitzschnell etwas fingergrosses zwischen meinen beinen durch. nein, es ist gottseidank keine kakerlake sondern ein mini-gecko-echsenetwas, das ich schnell aus dem sowieso schon von tieren ueberbevoelkerten zimmer scheuche. "no internet" hoechstens im shop um die ecke, laechelt mir der balinesische rezeptionist entgegen, das habe nur leider um 23uhr schon geschlossen. gegen ein uhr huelle ich mich in mein schlafsackinlay und bin zum ersten mal froh, fuer diese fall geruestet zu sein.

gellende schreie von einer frau, die ich zunaechst in meinen traum einbaue, wecken mich etwa zwei stunden spaeter. sie flippt komplett aus und rennt an meinem zimmer weiter in richtung rezeption, faellt hin und rennt schreiend wieder zurueck. eine maennliche stimme redet beschwichtigend auf sie ein. dann grosser radau im zimmer direkt nebenan. ich breche meinen vorsatz und setze schlaftrunken meine fuesse auf den verklebten boden. ich bin mir unsicher ob ich wissen will, was hier vorgeht. ich stelle mir alles moegliche vor: ratten, raub, vergewaltigung, trennung, drogen...
draussen vor der tuer stehen hotelangestellte, die mich bitten, wieder in das zimmer zurueckzugehen. nun rastet auch der mann, anscheinend ihr freund, komplett aus. es sind alles balinesen und ich verstehe kein wort. es geht einiges zu bruch und sie liegt kreischend und heulend auf dem boden. er schliesst sie ins zimmer ein. ich befolge den rat und gehe in mein zimmer zurueck. alles beruhigt sich bis das ganze wieder von vorne losgeht.
erneut frage ich den hotelangestellten, was die frau (etwa mein alter, vielleicht auch juenger) habe. meine frage: "drugs...?" wird mit einem balinesischen laecheln, schulterzucken und nicken erwidert. ich bitte sie die polizei zu rufen und frage mich, ob das hier ueberhaupt etwas nutzt. der manager kaeme in 15 minuten will mich der angestellte beruhigen. wieder ziehe ich mich in mein zimmer zurueck. es ist mittlerweile halb fuenf und ich stelle fest, dass 3 stunden schlaf innerhalb 3 tagen nicht sehr viel ist. ich kann tatsaechlich bis zum morgen nicht mehr einschlafen.

um 6 uhr 30 stehe ich auf und mache mich fuer das fruehstueck fertig. nach fruehstueck und einem kurzen besuch im internetcafe verlange ich ein neues zimmer. das soll ich auch bekommen, nun im dritten stock mit balkon. es ist tatsaechlich etwas netter und riecht besser als das erste. dafuer kostet es etwas mehr, aber das soll es mir wert sein. es ist fast ein wink des schicksals, dass mich meine surfschule anscheinend vergessen hat abzuholen. so kann ich mich noch ein paar stunden hinlegen.

downthunder

6 monate abenteuer in neuseeland und australien. am 27.10. geht's los - sei dabei.

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