angekommen?
nach einem traenenreichen abschied mache ich mich mit dem gedanken bekannt, die naechsten schritte alleine zu bestreiten. der weisse schleier, der den ganzen tag wie surreal erscheinen laesst, lueftet sich langsam. Ich passiere zwei sicherheitskontrollen. die dame, die mich hinter dem metalldetektor-Tor in empfang nimmt, rollt mit den augen, als der zaehler wie verrueckt ausschlaegt. schuld sind die vielen reissverschluesse an meiner hose, die einzeln untersucht werden muessen. ein meinungsforscher begruesst mich und will mich nach meinem reiseverhalten befragen: es dauere auch nur eine minute. naja, die zeit habe ich noch. nach ca. 10 minuten des aufschluesselns meiner route kann ich weiter zum gate. das boarding geht sehr schnell vonstatten. leider habe ich nicht den erwuenschten sitz mit viel beinfreiheit, aber wenigstens einen fensterplatz, was mir wichtiger erscheint.
kaum sitze ich, rueckt ein paerchen -etwa in den vierzigern- neben mich und macht sich sofort bekannt. das macht den flug angenehmer, schliesslich verbringt man die naechsten 12 std auf engstem raum miteinander. sie kommen aus schweden und fliegen nach kurzem aufenthalt mit derselben maschine der quantas nach sydney. "brave girl" sagt die dame, als ich ihr von meinem vorhaben erzaehle. so mutig komme ich mir gar nicht vor, als ich meine letzten traenen trockne. das flugzeug dreht sich, parallel zum terminal steigen wir um mitternacht in die luefte. frankfurt glaenzt zum abschied mit seinen lichtern nochmal von der schoensten seite.
kaum in der luft bahnen sich essensgerueche den weg zu meiner nase. trotz des reichhaltigen abendessens freue ich mich auf meine vegetarische spezialkost. die flugbegleiterin moechte wissen, was ich trinken moechte. ich entscheide mich fuer australischen weisswein. mit den worten "skol" und "zum wohl" stossen wir auf einen ruhigen flug an. die "nacht" (nach drei stunden geht die sonne wieder auf) ist furchtbar. nach mehreren versuchen eine angenehme schlafposition zu finden gebe ich auf. es gibt fuenf filme zur auswahl, ich entscheide mich fuer "war of the worlds". zum fruehstueck gibt es, wer haette das gedacht, etwas mit dicken, riesigen, schwitzigen pilzen. der monitor sagt uns, dass wir in der naechsten halben stunde landen. unter uns liegt eine landschaft die aussieht, als habe gott hier steinewerfen geuebt. viele kleine und einige grosse inseln, manche nicht groesser als ein einfamilienhaus, liegen ruhig im meer. singapur sieht man unter den ganzen wolken erst sehr spaet. dicht bebaute, langgestreckte kuestenlinie, ein mix aus ost-berliner platte und miami beach. in singapur habe ich anderthalb stunden aufenthalt. von den tropischen 31grad, die hier herrschen sollen, merke ich im klimatisierten flughafen nichts. an der durchleuchtungsmaschine erklaert mir der sicherheitsbeamte: "scissors in your backpack" und zeigt auch noch auf eine stelle ziemlich weit unten im rucksack. nun habe ich keine nagelschere mehr und die singapurianer sind mir nicht mehr symphatisch.
ich boarde das flugzeug der australian airlines. im gegensatz zum vorigen flieger von quantas ist hier das publikum deutlich juenger, jeder zweite traegt flip flops. mittlerweile ist es wieder dunkel, wobei es doch erst 18 uhr ist. in bali angekommen muessen wir uns fuer ein 'visa on arrival' anstellen. mich kostet es 10 us$, das ist mir der stempel im pass auch wert. mein fahrer erwartet mich mit einem schild und wir steigen in seinen 4-wheeler ein. es ist furchtbar schwuel, zwar nur 26 grad, aber die luft ist zum schneiden. der fahrer ist sehr nett und klaert mich ueber verschiedene dinge auf. viel merke man nicht seit den bombenanschlaegen vor einem monat, sagt mein fahrer, nur die benzinpreise seien extrem angestiegen. na, ob das tatsaechlich den anschlaegen zuzurechnen ist..?
ueberall sind mofas, die eigentlich nur von einheimischen besetzt sind. es gilt der linksverkehr, glaube ich zumindest, denn verkehrsregeln scheint es nicht wirklich zu geben. immer wieder finden sich streunende hunde am strassenrand, die gierig ein paar zuege wasser aus absichtlich dafuer bereitgestellten (oder zufaellig stehengelassenen) eimern nehmen. wir fahren in eine ruhige seitenstrasse und halten in der garage des hotels.
bilder von hotelzimmern haben allgemein die eigenschaften, die wirklichkeit zu beschoenigen. so auch in meinem fall. in meinem "superior single room" schlaegt mir ein feuchter muffgeruch entgegen. mir wird angeraten den zimmersafe zu benutzen. schon der zweite heute. gottseidank hat das zimmer eine klimaanlage. den fussboden moechte ich nicht mit nackten fuessen betreten und so gehe ich spaeter in flip flops duschen. bloss kein wasser schlucken, denke ich, davor wurde ich eindringlich gewarnt. als ich die lueftung im bad anwerfe kommt mir ein fauliger geruch entgegen. na, dann muss das eben die klimaanlage erledigen.
als ich mein zimmer verlasse um an der rezeption nach internet zu fragen, kriecht blitzschnell etwas fingergrosses zwischen meinen beinen durch. nein, es ist gottseidank keine kakerlake sondern ein mini-gecko-echsenetwas, das ich schnell aus dem sowieso schon von tieren ueberbevoelkerten zimmer scheuche. "no internet" hoechstens im shop um die ecke, laechelt mir der balinesische rezeptionist entgegen, das habe nur leider um 23uhr schon geschlossen. gegen ein uhr huelle ich mich in mein schlafsackinlay und bin zum ersten mal froh, fuer diese fall geruestet zu sein.
gellende schreie von einer frau, die ich zunaechst in meinen traum einbaue, wecken mich etwa zwei stunden spaeter. sie flippt komplett aus und rennt an meinem zimmer weiter in richtung rezeption, faellt hin und rennt schreiend wieder zurueck. eine maennliche stimme redet beschwichtigend auf sie ein. dann grosser radau im zimmer direkt nebenan. ich breche meinen vorsatz und setze schlaftrunken meine fuesse auf den verklebten boden. ich bin mir unsicher ob ich wissen will, was hier vorgeht. ich stelle mir alles moegliche vor: ratten, raub, vergewaltigung, trennung, drogen...
draussen vor der tuer stehen hotelangestellte, die mich bitten, wieder in das zimmer zurueckzugehen. nun rastet auch der mann, anscheinend ihr freund, komplett aus. es sind alles balinesen und ich verstehe kein wort. es geht einiges zu bruch und sie liegt kreischend und heulend auf dem boden. er schliesst sie ins zimmer ein. ich befolge den rat und gehe in mein zimmer zurueck. alles beruhigt sich bis das ganze wieder von vorne losgeht.
erneut frage ich den hotelangestellten, was die frau (etwa mein alter, vielleicht auch juenger) habe. meine frage: "drugs...?" wird mit einem balinesischen laecheln, schulterzucken und nicken erwidert. ich bitte sie die polizei zu rufen und frage mich, ob das hier ueberhaupt etwas nutzt. der manager kaeme in 15 minuten will mich der angestellte beruhigen. wieder ziehe ich mich in mein zimmer zurueck. es ist mittlerweile halb fuenf und ich stelle fest, dass 3 stunden schlaf innerhalb 3 tagen nicht sehr viel ist. ich kann tatsaechlich bis zum morgen nicht mehr einschlafen.
um 6 uhr 30 stehe ich auf und mache mich fuer das fruehstueck fertig. nach fruehstueck und einem kurzen besuch im internetcafe verlange ich ein neues zimmer. das soll ich auch bekommen, nun im dritten stock mit balkon. es ist tatsaechlich etwas netter und riecht besser als das erste. dafuer kostet es etwas mehr, aber das soll es mir wert sein. es ist fast ein wink des schicksals, dass mich meine surfschule anscheinend vergessen hat abzuholen. so kann ich mich noch ein paar stunden hinlegen.
kaum sitze ich, rueckt ein paerchen -etwa in den vierzigern- neben mich und macht sich sofort bekannt. das macht den flug angenehmer, schliesslich verbringt man die naechsten 12 std auf engstem raum miteinander. sie kommen aus schweden und fliegen nach kurzem aufenthalt mit derselben maschine der quantas nach sydney. "brave girl" sagt die dame, als ich ihr von meinem vorhaben erzaehle. so mutig komme ich mir gar nicht vor, als ich meine letzten traenen trockne. das flugzeug dreht sich, parallel zum terminal steigen wir um mitternacht in die luefte. frankfurt glaenzt zum abschied mit seinen lichtern nochmal von der schoensten seite.
kaum in der luft bahnen sich essensgerueche den weg zu meiner nase. trotz des reichhaltigen abendessens freue ich mich auf meine vegetarische spezialkost. die flugbegleiterin moechte wissen, was ich trinken moechte. ich entscheide mich fuer australischen weisswein. mit den worten "skol" und "zum wohl" stossen wir auf einen ruhigen flug an. die "nacht" (nach drei stunden geht die sonne wieder auf) ist furchtbar. nach mehreren versuchen eine angenehme schlafposition zu finden gebe ich auf. es gibt fuenf filme zur auswahl, ich entscheide mich fuer "war of the worlds". zum fruehstueck gibt es, wer haette das gedacht, etwas mit dicken, riesigen, schwitzigen pilzen. der monitor sagt uns, dass wir in der naechsten halben stunde landen. unter uns liegt eine landschaft die aussieht, als habe gott hier steinewerfen geuebt. viele kleine und einige grosse inseln, manche nicht groesser als ein einfamilienhaus, liegen ruhig im meer. singapur sieht man unter den ganzen wolken erst sehr spaet. dicht bebaute, langgestreckte kuestenlinie, ein mix aus ost-berliner platte und miami beach. in singapur habe ich anderthalb stunden aufenthalt. von den tropischen 31grad, die hier herrschen sollen, merke ich im klimatisierten flughafen nichts. an der durchleuchtungsmaschine erklaert mir der sicherheitsbeamte: "scissors in your backpack" und zeigt auch noch auf eine stelle ziemlich weit unten im rucksack. nun habe ich keine nagelschere mehr und die singapurianer sind mir nicht mehr symphatisch.
ich boarde das flugzeug der australian airlines. im gegensatz zum vorigen flieger von quantas ist hier das publikum deutlich juenger, jeder zweite traegt flip flops. mittlerweile ist es wieder dunkel, wobei es doch erst 18 uhr ist. in bali angekommen muessen wir uns fuer ein 'visa on arrival' anstellen. mich kostet es 10 us$, das ist mir der stempel im pass auch wert. mein fahrer erwartet mich mit einem schild und wir steigen in seinen 4-wheeler ein. es ist furchtbar schwuel, zwar nur 26 grad, aber die luft ist zum schneiden. der fahrer ist sehr nett und klaert mich ueber verschiedene dinge auf. viel merke man nicht seit den bombenanschlaegen vor einem monat, sagt mein fahrer, nur die benzinpreise seien extrem angestiegen. na, ob das tatsaechlich den anschlaegen zuzurechnen ist..?
ueberall sind mofas, die eigentlich nur von einheimischen besetzt sind. es gilt der linksverkehr, glaube ich zumindest, denn verkehrsregeln scheint es nicht wirklich zu geben. immer wieder finden sich streunende hunde am strassenrand, die gierig ein paar zuege wasser aus absichtlich dafuer bereitgestellten (oder zufaellig stehengelassenen) eimern nehmen. wir fahren in eine ruhige seitenstrasse und halten in der garage des hotels.
bilder von hotelzimmern haben allgemein die eigenschaften, die wirklichkeit zu beschoenigen. so auch in meinem fall. in meinem "superior single room" schlaegt mir ein feuchter muffgeruch entgegen. mir wird angeraten den zimmersafe zu benutzen. schon der zweite heute. gottseidank hat das zimmer eine klimaanlage. den fussboden moechte ich nicht mit nackten fuessen betreten und so gehe ich spaeter in flip flops duschen. bloss kein wasser schlucken, denke ich, davor wurde ich eindringlich gewarnt. als ich die lueftung im bad anwerfe kommt mir ein fauliger geruch entgegen. na, dann muss das eben die klimaanlage erledigen.
als ich mein zimmer verlasse um an der rezeption nach internet zu fragen, kriecht blitzschnell etwas fingergrosses zwischen meinen beinen durch. nein, es ist gottseidank keine kakerlake sondern ein mini-gecko-echsenetwas, das ich schnell aus dem sowieso schon von tieren ueberbevoelkerten zimmer scheuche. "no internet" hoechstens im shop um die ecke, laechelt mir der balinesische rezeptionist entgegen, das habe nur leider um 23uhr schon geschlossen. gegen ein uhr huelle ich mich in mein schlafsackinlay und bin zum ersten mal froh, fuer diese fall geruestet zu sein.
gellende schreie von einer frau, die ich zunaechst in meinen traum einbaue, wecken mich etwa zwei stunden spaeter. sie flippt komplett aus und rennt an meinem zimmer weiter in richtung rezeption, faellt hin und rennt schreiend wieder zurueck. eine maennliche stimme redet beschwichtigend auf sie ein. dann grosser radau im zimmer direkt nebenan. ich breche meinen vorsatz und setze schlaftrunken meine fuesse auf den verklebten boden. ich bin mir unsicher ob ich wissen will, was hier vorgeht. ich stelle mir alles moegliche vor: ratten, raub, vergewaltigung, trennung, drogen...
draussen vor der tuer stehen hotelangestellte, die mich bitten, wieder in das zimmer zurueckzugehen. nun rastet auch der mann, anscheinend ihr freund, komplett aus. es sind alles balinesen und ich verstehe kein wort. es geht einiges zu bruch und sie liegt kreischend und heulend auf dem boden. er schliesst sie ins zimmer ein. ich befolge den rat und gehe in mein zimmer zurueck. alles beruhigt sich bis das ganze wieder von vorne losgeht.
erneut frage ich den hotelangestellten, was die frau (etwa mein alter, vielleicht auch juenger) habe. meine frage: "drugs...?" wird mit einem balinesischen laecheln, schulterzucken und nicken erwidert. ich bitte sie die polizei zu rufen und frage mich, ob das hier ueberhaupt etwas nutzt. der manager kaeme in 15 minuten will mich der angestellte beruhigen. wieder ziehe ich mich in mein zimmer zurueck. es ist mittlerweile halb fuenf und ich stelle fest, dass 3 stunden schlaf innerhalb 3 tagen nicht sehr viel ist. ich kann tatsaechlich bis zum morgen nicht mehr einschlafen.
um 6 uhr 30 stehe ich auf und mache mich fuer das fruehstueck fertig. nach fruehstueck und einem kurzen besuch im internetcafe verlange ich ein neues zimmer. das soll ich auch bekommen, nun im dritten stock mit balkon. es ist tatsaechlich etwas netter und riecht besser als das erste. dafuer kostet es etwas mehr, aber das soll es mir wert sein. es ist fast ein wink des schicksals, dass mich meine surfschule anscheinend vergessen hat abzuholen. so kann ich mich noch ein paar stunden hinlegen.
23scoobydooby - 28. Okt, 18:41
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