waitomo, taupo

montag, 21.11.2005
die nacht ist etwas unruhig, groessere regenschauer, mangelnde bequemlichkeit und eine nervige muecke reissen mich einige male aus dem schlaf. um 6 uhr klingelt mein wecker. ich putze mir meine zaehne im bad der campinganlage und mache mich unbemerkt vondannen.

waitomo ist ein kleiner ort im westen der nordinsel. waitomo allein ist wohl kaum einen besuch wert, gaebe es nicht die waitomo caves. diese hoehlen sind noch heute im besitz der nachfahren der einstigen besitzer. im laufe der zeit hat sich regenwasser durch die kalksteinhoehlen gebohrt. eigenartige und einzigartige farbige formationen waren die folge. wir sind die erste gruppe an diesem tag, die durch die gaenge gefuehrt wird. das hat den vorteil, die schoenheit dieser hoehle vor dem eintreffen der besuchermassen ungestoert geniessen zu koennen.

unser weg wird gesaeumt von stalagmiten und stalagtiten, die uns einmal als von der decke haengender kiwi, mal als einbeiniger elefant verkauft werden. wir steigen in ein boot ein. unsere fuehrerin steht wie ein venezianischer gondoliere am bug und navigiert uns an einem seil durch die dunkelheit. ueber uns breitet sich ein gruen-blau schimmernder sternenhimmel aus. durch das leuchten locken die gluehwuermchen ihre beute an, fangen sie an klebrigen schnueren die sie zuvor gesponnen haben und verzehren sie. wenn die gluehwuermchen angeleuchtet werden, stellen sie ihr eigenes leuchten ein.
da es einige stunden dauert, bis sie ihren "leuchtmotor" wieder angeworfen haben und somit in die chancen auf beute deutlich sinken, ist das filmen und fotographieren strengstens untersagt. das schauspiel ist beeindruckend, jedoch die bootsfahrt, vor allem fuer den eintritt von $30, enttaeuschend kurz.

ich laufe zum auto zurueck. als ich den schluessel im zuendschloss umdrehe passiert nichts. ich checke alles und versuche mein glueck erneut. nichts tut sich. mein blick schweift auf den hebel fuer das licht am lenkrad und in der tat: ich habe mein licht brennen lassen.
um mich herum sind lauter mietwagen. ich bezweifle, dass diese serienmaessig mit ueberbrueckungskabeln ausgestattet sind. von der auskunft besorge ich mir die telefonnummer vom aa, dem neuseelaendischen adac. meine mitgliedschaft im deutschen adac wird kostenlos fuer die dauer von sechs monate auf den aa uebertragen. ich stelle mein glueck nicht weiter auf die probe und widme den naechsten anruf einer versicherung. eine gute stunde spaeter haelt ein werkstattwagen vor meinem auto.

ich fahre weiter oestlich in richtung taupo. taupo liegt am gleichnamigen see, dessen groesse mit der flaeche singapurs mithalten kann. interessant sind hier der malerische ausblick auf mt. tongariro, mt. ngauruhoe (besser bekannt als mt. doom) und mt. ruapehu sowie das reichhaltige angebot an freizeitaktivitaeten und risikosportarten. taupo ist ebenfalls voller "hot spots": geothermaler aktivitaeten, die allerdings nicht ganz so zahlreich und eindrucksvoll wie in dem dafuer bekannten rotorua sind. ich habe nicht viel zeit uebrig fuer taupo, deshalb buche eine tour fuer den naechsten tag, die mir die sehenswuerdigkeiten taupos in kuerze naeherbringen soll.

dienstag, 22.11.2005
um 9.20h werde ich abgeholt. ron, unser neuseelaendischer reiseleiter, faehrt unsere 3-mann-starke truppe in dem verhaeltnismaessig grossen bus bequem zu allen sehenswuerdigkeiten, wie die huka falls, craters of the moon, und dem aratiatia damm, der fuer die touristen dreimal taeglich geoeffnet wird. mir ist das ganze zu organisiert und starr, mich aergert, dass ich fuer etwas das ich leicht selbst haette erlaufen koennen 45$ bezahlt habe. von rons erklaerungen bekomme ich nur wenig mit, denn er vernuschelt, ganz nach neuseelaendischer manier, saemtliche vokale. nach ca. drei stunden werde ich vor der haustuer meines hostels abgesetzt. ich setze mich in mein auto, meine sachen hatte ich bereits am morgen gepackt und fahre los. ich habe ein schlechtes gewissen, da ich mangels internet nur schwer ueber meine ausgaben ueberblick habe, mir schwant nichts gutes. eigentlich will ich nach rotorua weiterfahren, entschliesse mich aber kurzfristig in die entgegengesetzte richtung nach hastings (region hawke's bay) zu fahren. hawkes bay ist ein fruchtbares stueck land im suedosten der nordinsel und meines wissens nach der groesste arbeitgeber in sachen fruitgrowing in neuseeland. somit entscheide ich mich erstmal meine reisekasse aufzubessern. bereits von coromandel habe ich mir telefonnummern von plantagenbetreibern geben lassen. sie geben mir zwei optionen: erdbeerpfluecken und apple thinning. thinning ("ausduennen") soll der mercedes der fruitpicking-jobs sein. die hochgezuechteten apfelbaeume bringen mehr aepfel als noetig pro ast hervor. das hat zur folge, dass aeste durch das gewicht der heranwachsenden aepfel abbrechen, aepfel aufgrund mangelnden sonnenlichts nicht richtig wachsen koennen oder verbreitung von unerwuenschter krankheiten. um der sache kostenguenstig auf die spruenge zu helfen wird meist zuvor "thinning spray" eingesetzt, um nachzuegler in der bluetezeit absterben zu lassen. die nur murmelgrossen aepfel fallen dann selbst zu boden. den rest muss der thinner, also wir, erledigen. ich soll am naechsten morgen um 7.30h auf der plantage sein.

downthunder

6 monate abenteuer in neuseeland und australien. am 27.10. geht's los - sei dabei.

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