Mittwoch, 7. Dezember 2005

apfelkuchen, apfelbrei, apfelwein...oder wie entledigt man sich alter phobien um neue zu gewinnen

nun bin ich schon fast zwei wochen in hastings. die tage sind zu lang als das ich noch alle geschehnisse der letzten tage rekapitulieren koennte, aber ich versuche es bestmoeglich.

mein erster arbeitgeber entpuppte sich als reinfall, da ich akkord-arbeiten sollte, damit aber einen hungerlohn verdient habe. der zweiten job fand sich fuer mich, indem ein "contractor" (vermittelt arbeitskraefte an plantagenbetreiber) in unser hostel kam und mich und weitere hostelbewohner zur arbeit "ueberredete". zuerst wurden wir auf stundenbasis bezahlt, zwei tage spaeter sollten wir auf akkord umgestellt werden.

zwischendurch ist mein versuch aus meinem hostel in hastings (aufgrund mangelnder naechtlicher ruhe) zu entkommen fehlgeschlagen. auf halbem wege begann das auto fuerchterlich zu eiern. wiedermal musste ich den neuseelaendischen adac in anspruch nehmen, der mich an den ort der unruhe wieder zurueckbrachte. ein ring innerhalb des rades sei abgebrochen, die reparatur kostet mich mehr als ich in den ersten arbeitstagen einnehme.

den akkordpreis pro baum erfuhren wir dann erst am dritten tag selbst: 0.90 NZ$. ich und drei weitere arbeiter die derzeit in napier, eine halbe stunde von hastings entfernt in einem hostel wohnen, probieren das ganze fuer etwa eine stunde aus bis wir aufgeben. mit karina (30 jahre aus deutschland), stuart (21 jahre aus australien) und june (28 aus china, hk) verstehe ich mich ganz gut. ich ziehe zu ihnen ins hostel nach napier um. dort sitzen wir vier arbeitslosen und beraten uns. june greift zum telefonbuch und zeigt auf den eintrag von "mr. apple". ich rufe an und wir sollen noch am selben tag vorbeikommen um uns zu orientieren. wie auch bei den beiden vorigen jobs geht es hierbei um das ausduennen der apfelbaeume.

wir fuellen einige formulare aus und haben am selben tag, an dem wir einen anderen job verloren haben, wieder einen neuen. der arbeitstag beginnt bereits um 7uhr und endet zwischen 16 und 17uhr. alles scheint sehr fair zu sein. bei der fahrtzeit von einer halben stunde muessen wir allerdings jeden morgen bereits um 5.45uhr aufstehen. wir entscheiden uns, gemeinsam mit sarah, die ebenfalls auf jobsuche war und im napierer hostel auf uns traf, in die unterkunft auf der plantage umzuziehen. seit samstag wohnen wir nun mitten innerhalb einer riesigen apfelplantage. ich habe mir mittlerweile mein eigenes zelt zugelegt. das ist noch preiswerter als die unterkunft im haus und es sind 'meine eigenen vier waende'. ausser uns gibt es etwa 20-25 weitere bewohner aus u.a. tschechien, irland, indonesien und neuseeland die sich auf das haus, zelte und caravans verteilen. das leben ist locker, jeder ist fuer sich und doch nicht allein. man teilt sich das abendessen, grillt gemeinsam, gibt eine flasche wein aus und faehrt zusammen an den strand.

die arbeitsmotivation ist tagesabhaengig. eine reihe besteht aus ca. 150 apfelbaeumen, groesstenteils "pink ladies". wenn wir eine reihe beenden wird uns der preis pro baum fuer die naechste reihe mitgeteilt, der manchmal viel zu niedrig, manchmal deutlich zu hoch ist (ist abhaengig von der anzahl der aepfel an einem musterbaum der reihe). nachts ahme ich die bewegung des ausduennens nach, wenn ich meine augen schliesse sehe ich nur aeste. anfangs achteten wir noch darauf, alles richtig und huebsch zu erledigen. mittlerweile reissen wir die aepfel aesteweise von den baeumen. wir bewerfen uns gegenseitig mit aepfeln, sie finden sich in den unterkuenften, autos und in den kleidungsstuecken wieder. wir bilden turbane aus langaermeligen t-shirts um uns gegen die sengende sonne zu schuetzen. in die baumreihen dringt kein kuehlendes lueftchen.
manchmal droht uns das wetter einen strich durch die rechnung zu machen. bei starkem regen duerfen/sollen wir gar nicht arbeiten.

die arbeit hat neben der bezahlung auch andere gute sachen fuer sich, meine hoehenangst ist fast bewaeltigt: auf der leiter bewege ich mich wie eine ballerina. und spinnen sind meine neuen freunde :-) aepfel stehen allerdings vorerst nicht mehr auf meinem speiseplan...

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Tappsy - 11. Dez, 09:41

Durchhalten!

Hallo Leidensgenossin,

wir sind gedanklich bei Dir, wir haben das alles schon durch. Wir druecken Dir die Daumen, dass Du durchhaelst. Denk einfach an Weihnachten und an uns :-).

Viele liebe Gruesse von
Katja & Katja

downthunder

6 monate abenteuer in neuseeland und australien. am 27.10. geht's los - sei dabei.

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