eastcape
montag, 19.12.2005
june, karina und ich brechen am mittag auf um allen, die noch in den naechsten tagen auf der plantage weiterarbeiten, lebewohl zu sagen. karina faehrt mit june in richtung taupo, ich lenke mein auto in die entgegengesetzte richtung, zum eastcape.
mein reisefuehrer warnt mich nicht zu wenig zeit fuer die kurvigen strassen einzuplanen. in der tat verschaetze ich mich etwas in der zeiteinteilung. gegen 19uhr fahre ich in den kleinen schotterparkplatz des hostels "brian's place" am tokumaru bay. der besitzer ist zu dieser stunde nicht mehr vor ort, kann aber telefonisch erreicht werden. am telefon frage ich brian, ob es einen supermarkt gibt, der um diese uhrzeit noch geoeffnet hat um mir mein abendessen und fruehstueck zu sichern. er fragt mich, was ich dafuer benoetige. etwa 20 minuten spaeter steht brian vor mir mit einem tablett auf dem sich die zutaten fuer einen hamburger stapeln sowie einem paket toastbrot. ich lasse mir den hamburger auf der veranda schmecken. der ausblick, der sich mir auf die etwa 1km entfernte bucht bietet, ist atemberaubend.
dienstag 20.12.2005
bereits am naechsten morgen reise ich ab um weiter in die wildnis und abgeschiedenheit des eastcape vorzustossen. das eastcape wird vorrangig von maori-staemmen bewohnt und ist eine wenig besiedelte gegend in dramatischer landschaft.
die serpentinen ziehen sich entlang einer rauhen steilkueste, der himmel ist zu groessten teil bewoelkt. wenn sich einzelne sonnenstrahlen durch die wolken kaempfen heizt sich das auto sofort von der kraeftigen sommersonne auf. ich bin mir sicher, dass die lebensmittel in meiner kuehltasche saemtliche aggregatzustaende durchlaufen.
ich bin frueh aufgebrochen, denn ich habe zusaetzliche zeit fuer die fahrt zum oestlichsten leuchtturm geplant. hierfuer verlasse ich den highway 35 fuer eine etwa 20 km lange fahrt ueber groesstenteils schotterstrasse. der ausblick ist atemberaubend, auch wenn das wetter schoener sein koennte. staendig muss ich den wagen anhalten und meine kamera mit bildern fuettern.
die nadel der tankanzeige rueckt erschreckend schnell und unproportional der gaehnenden leere entgegen. ich bin mir unsicher, ob ich mein glueck weiter auf die probe stellen soll, zumal ich nicht weiss wie weit die naechste tankstelle ist. die vernunft siegt und so drehe ich meinen wagen, wenige kilometer vor dem ziel und fahre zur naechst groesseren ortschaft wieder zurueck. ich versorge mich in dem einzigen supermarkt, in dem die wenigen lebensmittel wie exponate ausgestellt werden, mit wasser. die kassiererin empfiehlt mir den tank an der gegenueberliegenden zapfsaeule gegen einen laecherlich hohen literpreis aufzufuellen. ein ort weiter gaebe es eine groessere tankstelle, jedoch soll es vorkommen, dass nicht immer benzin verfuegbar sei. mein (ehr)geiz packt mich und ich bin mir sicher, dass ich es noch zur tankstelle in hick's bay schaffe. mit dem letzten tropfen im tank stelle ich mich vor die tankstelle um herauszufinden, dass der benzinpreis unbedeutend geringer ist als an der zapfsaeule in der vorigen ortschaft.
das maraehako bay retreat soll meine heimat fuer die naechsten zwei tage werden. ich fahre den sehr steilen weg zum haus hinunter und hoffe, dass die ausgemergelten bremsen meinen wagen davon abhalten in den ozean zu stuerzen, auf den ich geradewegs zusteuere. das kleine haus bietet unterkuenfte sowie terassen zum entspannen auf verschiedenen ebenen und ist liebevoll dekoriert. blauschimmernde paua-muscheln und alte fliesenstuecke sind in kunstvolle mosaike auf dem boden eingearbeitet. ein kleiner wasserfall ist direkt neben dem haus. haengematten sind ueber dem bachlauf gespannt und am fussende am kuestenfels befestigt. man hoert die glocken eines windspiels und das tosen des meeres, das nur ein paar meter vor dem haus endet.
hamai, der 26jaehrige besitzer ist maori. ihm und seiner familie gehoert die gesamte bucht sowie wald im hinterland. ich habe mir vorgenommen, diese unverdorbene landschaft auf einem pferd zu erkunden und so vereinbart hamai fuer mich eine reitstunde bei seinem cousin, der ebenfalls auf demselben grundstueck lebt.
da ich meine einkaeufe seit der letzten unterkunft immernoch nicht aufgefrischt habe, frage ich nach dem naechsten supermarkt. dieser liegt in te kaha, einem etwa 17km enftfernten ort in richtung westen. mich beunruhigt, dass es keine preisettiketten in dem privat betriebenen supermarkt gibt. und tatsaechlich kostet mich meine kleine tuete mit lebensmitteln stolze 35$.
mittwoch, 21.12.2005
der weg zu hamai's cousin fuehrt mich an dem schwein "pigpig" vorbei, dass laut hamai's aussage zu weihnachten das zeitliche segnen soll.
um 10.30h sattle ich meinen neuen freund "buck". in einer gangart, irgendwas zwischen schritt und trab reiten wir zuerst ein kleines stueck entlang der landstrasse, oeffnen ein tor um in weiteres land der familie vorzudringen.
farnwaelder, berge, baeche und gruene wiesen, soweit das auge reicht. zwischendurch begegnen uns wildpferde mit ihren fohlen. sie schauen uns neugierig hinterher. der "weg" ist abenteuerlich und geht ueber stock und stein, durch die baeche hindurch. ich fuehle mich unverwundbar und lasse einen freudenjuchzer aus.
nachdem wir wieder durch das tor in die realitaet austreteten, reiten wir noch ein paar minuten an einem steinigen strandstueck entlang. mein reisebegleiter warnt mich (absichtlich ?) nicht vor, als wir durch einen bach reiten, der im meer endet. der bach ist ziemlich tief, buck beginnt das schwimmen und ich werde bis zu den knien nass. buck meistert seine aufgabe prima und bekommt zum abschied eine karotte ueberreicht.
nach einem nachmittaeglichen spaziergang im regenschauer und einer warmen dusche bereite ich mein abendessen zu. von deutsch-wellingtoner studenten werde ich spaeter eingeladen an einem barbeque teilzunehmen. martina macht stockbrot und stellt marshmallows zum grillen zur verfuegung. hamai setzt sich mit der gitarre ans feuer und spielt zusammen mit einem der studenten lieder von eric clapton und red hot chili peppers.
donnerstag, 22.12.2005
nach dem auschecken aus diesem kleinen stueck vom paradies fahre ich weiter in richtung westen. steve's beach hut heisst meine charmante unterkunft in opotiki. auf halbem weg nach opotiki faengt mein handy das brummen und piepen an und hoert erstmal nicht auf. die gesammelten sms-nachrichten und anrufe der letzten tage im niemandsland finden per satellit nun auch den weg zu meinem handy. opotiki ist fuer mich zwischenstation bevor ich am morgigen tag in tauranga auf die zwei katjas und wolfgang treffe und mit ihnen weihnachten feiere.
ich verbringe einen netten abend mit den anderen hostelbewohnern. am morgen will ich am strand spazierengehen. dai, ein britisch-japanischer hostelbewohner, begleitet mich. nach einem ausgiebigen fruehstueck fahre ich weiter nach tauranga.
june, karina und ich brechen am mittag auf um allen, die noch in den naechsten tagen auf der plantage weiterarbeiten, lebewohl zu sagen. karina faehrt mit june in richtung taupo, ich lenke mein auto in die entgegengesetzte richtung, zum eastcape.
mein reisefuehrer warnt mich nicht zu wenig zeit fuer die kurvigen strassen einzuplanen. in der tat verschaetze ich mich etwas in der zeiteinteilung. gegen 19uhr fahre ich in den kleinen schotterparkplatz des hostels "brian's place" am tokumaru bay. der besitzer ist zu dieser stunde nicht mehr vor ort, kann aber telefonisch erreicht werden. am telefon frage ich brian, ob es einen supermarkt gibt, der um diese uhrzeit noch geoeffnet hat um mir mein abendessen und fruehstueck zu sichern. er fragt mich, was ich dafuer benoetige. etwa 20 minuten spaeter steht brian vor mir mit einem tablett auf dem sich die zutaten fuer einen hamburger stapeln sowie einem paket toastbrot. ich lasse mir den hamburger auf der veranda schmecken. der ausblick, der sich mir auf die etwa 1km entfernte bucht bietet, ist atemberaubend.
dienstag 20.12.2005
bereits am naechsten morgen reise ich ab um weiter in die wildnis und abgeschiedenheit des eastcape vorzustossen. das eastcape wird vorrangig von maori-staemmen bewohnt und ist eine wenig besiedelte gegend in dramatischer landschaft.
die serpentinen ziehen sich entlang einer rauhen steilkueste, der himmel ist zu groessten teil bewoelkt. wenn sich einzelne sonnenstrahlen durch die wolken kaempfen heizt sich das auto sofort von der kraeftigen sommersonne auf. ich bin mir sicher, dass die lebensmittel in meiner kuehltasche saemtliche aggregatzustaende durchlaufen.
ich bin frueh aufgebrochen, denn ich habe zusaetzliche zeit fuer die fahrt zum oestlichsten leuchtturm geplant. hierfuer verlasse ich den highway 35 fuer eine etwa 20 km lange fahrt ueber groesstenteils schotterstrasse. der ausblick ist atemberaubend, auch wenn das wetter schoener sein koennte. staendig muss ich den wagen anhalten und meine kamera mit bildern fuettern.
die nadel der tankanzeige rueckt erschreckend schnell und unproportional der gaehnenden leere entgegen. ich bin mir unsicher, ob ich mein glueck weiter auf die probe stellen soll, zumal ich nicht weiss wie weit die naechste tankstelle ist. die vernunft siegt und so drehe ich meinen wagen, wenige kilometer vor dem ziel und fahre zur naechst groesseren ortschaft wieder zurueck. ich versorge mich in dem einzigen supermarkt, in dem die wenigen lebensmittel wie exponate ausgestellt werden, mit wasser. die kassiererin empfiehlt mir den tank an der gegenueberliegenden zapfsaeule gegen einen laecherlich hohen literpreis aufzufuellen. ein ort weiter gaebe es eine groessere tankstelle, jedoch soll es vorkommen, dass nicht immer benzin verfuegbar sei. mein (ehr)geiz packt mich und ich bin mir sicher, dass ich es noch zur tankstelle in hick's bay schaffe. mit dem letzten tropfen im tank stelle ich mich vor die tankstelle um herauszufinden, dass der benzinpreis unbedeutend geringer ist als an der zapfsaeule in der vorigen ortschaft.
das maraehako bay retreat soll meine heimat fuer die naechsten zwei tage werden. ich fahre den sehr steilen weg zum haus hinunter und hoffe, dass die ausgemergelten bremsen meinen wagen davon abhalten in den ozean zu stuerzen, auf den ich geradewegs zusteuere. das kleine haus bietet unterkuenfte sowie terassen zum entspannen auf verschiedenen ebenen und ist liebevoll dekoriert. blauschimmernde paua-muscheln und alte fliesenstuecke sind in kunstvolle mosaike auf dem boden eingearbeitet. ein kleiner wasserfall ist direkt neben dem haus. haengematten sind ueber dem bachlauf gespannt und am fussende am kuestenfels befestigt. man hoert die glocken eines windspiels und das tosen des meeres, das nur ein paar meter vor dem haus endet.
hamai, der 26jaehrige besitzer ist maori. ihm und seiner familie gehoert die gesamte bucht sowie wald im hinterland. ich habe mir vorgenommen, diese unverdorbene landschaft auf einem pferd zu erkunden und so vereinbart hamai fuer mich eine reitstunde bei seinem cousin, der ebenfalls auf demselben grundstueck lebt.
da ich meine einkaeufe seit der letzten unterkunft immernoch nicht aufgefrischt habe, frage ich nach dem naechsten supermarkt. dieser liegt in te kaha, einem etwa 17km enftfernten ort in richtung westen. mich beunruhigt, dass es keine preisettiketten in dem privat betriebenen supermarkt gibt. und tatsaechlich kostet mich meine kleine tuete mit lebensmitteln stolze 35$.
mittwoch, 21.12.2005
der weg zu hamai's cousin fuehrt mich an dem schwein "pigpig" vorbei, dass laut hamai's aussage zu weihnachten das zeitliche segnen soll.
um 10.30h sattle ich meinen neuen freund "buck". in einer gangart, irgendwas zwischen schritt und trab reiten wir zuerst ein kleines stueck entlang der landstrasse, oeffnen ein tor um in weiteres land der familie vorzudringen.
farnwaelder, berge, baeche und gruene wiesen, soweit das auge reicht. zwischendurch begegnen uns wildpferde mit ihren fohlen. sie schauen uns neugierig hinterher. der "weg" ist abenteuerlich und geht ueber stock und stein, durch die baeche hindurch. ich fuehle mich unverwundbar und lasse einen freudenjuchzer aus.
nachdem wir wieder durch das tor in die realitaet austreteten, reiten wir noch ein paar minuten an einem steinigen strandstueck entlang. mein reisebegleiter warnt mich (absichtlich ?) nicht vor, als wir durch einen bach reiten, der im meer endet. der bach ist ziemlich tief, buck beginnt das schwimmen und ich werde bis zu den knien nass. buck meistert seine aufgabe prima und bekommt zum abschied eine karotte ueberreicht.
nach einem nachmittaeglichen spaziergang im regenschauer und einer warmen dusche bereite ich mein abendessen zu. von deutsch-wellingtoner studenten werde ich spaeter eingeladen an einem barbeque teilzunehmen. martina macht stockbrot und stellt marshmallows zum grillen zur verfuegung. hamai setzt sich mit der gitarre ans feuer und spielt zusammen mit einem der studenten lieder von eric clapton und red hot chili peppers.
donnerstag, 22.12.2005
nach dem auschecken aus diesem kleinen stueck vom paradies fahre ich weiter in richtung westen. steve's beach hut heisst meine charmante unterkunft in opotiki. auf halbem weg nach opotiki faengt mein handy das brummen und piepen an und hoert erstmal nicht auf. die gesammelten sms-nachrichten und anrufe der letzten tage im niemandsland finden per satellit nun auch den weg zu meinem handy. opotiki ist fuer mich zwischenstation bevor ich am morgigen tag in tauranga auf die zwei katjas und wolfgang treffe und mit ihnen weihnachten feiere.
ich verbringe einen netten abend mit den anderen hostelbewohnern. am morgen will ich am strand spazierengehen. dai, ein britisch-japanischer hostelbewohner, begleitet mich. nach einem ausgiebigen fruehstueck fahre ich weiter nach tauranga.
23scoobydooby - 28. Dez, 08:17
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