bay of islands

samstag, 12.11.2005
nach einer zwischenuebernachtung in auckland um waesche zu waschen und mal wieder ausgiebig zu duschen, spurten wir nach russell in richtung norden.
unseren mit-wwoofer wolfgang haben wir auf waiheke island "verloren", seine arbeitskraft kam so gut an, dass unsere hosts ihn spontan einluden noch ein paar tage zu bleiben. in memoriam an wolfgang taufen wir katjas neues/altes auto in 'wolfi' um. damit reisen wir nicht ganz ohne maennliche begleitung. wolfi ist nicht der schnellste wenn es darum geht einen berg zu erklimmen (anm. von katja: "er ist ja auch vollbeladen!!!"). laesst er sich doch manchmal nur im ersten gang zur weiterfahrt ueberreden oder - eben nicht.

russell ist ein kleiner ort mit 800 einwohnern in der bay of islands. die bay of islands ist touristischer dreh- und angelpunkt fuer segeltouren und andere maritime erlebnisse. russell hingegen hat sich noch etwas urspruenglichen charme erhalten. ein vielgelesener reisefuehrer sagt, dass russell einst neuseelands erste hauptstadt war. boese zungen behaupten, dass sich diesen orden viele staedte anstecken moechten. zumindest gibt es in russell die alteste neuseelaendische kirche, die noch "in betrieb" ist mit dem wunderbar exotischem namen: "christ church"!

unser hostel ist ein kleines haus mit insgesamt sechs betten. die katze des besitzers begruesst uns an der eingangstuer. die strasse vor dem hostel ist stark abschuessig. von hier aus hat man einen wunderschoenen blick auf eine der buchten. das hostel "pukeko cottage" ist nach einem neuseelaendischen vogel benannt. das interieur erinntert mich an die einrichtung eines bootes mit seinen niedrigen decken, kleinen raeumen und dem holzfussboden. im wohnzimmer stehen zu kurz geratene sofas rund um den kamin. die kueche ist winzig, alles was man zum kochen braucht befindet sich in eingepasste regale und schraenke von denen der lack langsam abplatzt.

wir laufen eine runde durch das dorf und die strandmeile mit den vielen fischrestaurants, die uns allesamt zu teuer sind, entlang. wir entdecken einen fish & chips-imbiss und entscheiden uns mit dieser alternativen unseren naechtlichen hunger zu stillen. auf unsere bestellung erhalten wir grosse warme zeitungspakete zurueck die wir auf einer bank direkt am strand auspacken.

abends sitze ich mit andrea, ein weiterer gast des hostels, und barry, dem besitzer, im wohnzimmer. wir unterhalten uns ueber vergangene und bevorstehende reisen. barry durchwuehlt seine plattensammlung und legt, passend zur stimmung, eines der ersten alben von bob dylan auf.

sonntag, 13.11.05
wir nehmen uns fuer den heutigen tag vor, ein kajak auszuleihen. leider bleibt uns diese moeglichkeit aus unlust des betreibers am heutigen tag verwaehrt. und so entschliessen wir uns, einen walk ueber die halbinsel zu unternehmen. der weg fuehrt an der kueste entlang und ist ueberraschend felsig. wir sind voellig allein. an einem kurzen strandabschnitt werden wir mit unzaehligen muscheln in den verschiedensten formen und farben belohnt. irgendwann stellen wir fest, wir haben die falsche abzweigung genommen und muessen den ganzen weg wieder zuruecklaufen.
der spaziergang endet einige stunden spaeter an einem strand. hier lassen wir den tag ruhig ausklingen.

montag, 14.11.05

zeitig brechen wir auf. katja I, II und ich sagen lebewohl zu barry, seiner katze und dem als boot getarnten haus.
mit der autofaehre setzen wir wieder auf das festland ueber. wolfi bringt uns nach anfaenglichen querelen sicher nach kerikeri, ein nettes staedtchen weiter noerdlich gelegen. kerikeri ist nicht, wie der name vermuten laesst, durch seine gefluegelzucht bekannt geworden. kerikeri ist northlands hauptstadt des fruitpicking. somit muss ich auch hier meinen beiden katjas vorerst lebewohl sagen. sie muessen ihr reisebudget in den naechsten wochen mit zucchinipfluecken aufbessern.

das hostel in dem ich in kerikeri uebernachte hat direkten anschluss an ein waldstueck. hinweisschilder sagen mir, dass direkt hinter dem hostel ien track zu den "fairy pools" fuehre. neugierig laufe ich los, scheinbar hat niemand dieselbe idee denn ich begegne niemandem unterwegs.

nach etwa 15 minuten fussweg begruesst mich eine postkartenlandschaft mit farnbaeumen, einem kleinen wasserfall und einer wiese die zum rasten einlaedt.

zurueck zu den wurzeln

katja I, II, wolfgang und ich nehmen die 14:00h-faehre nach waiheke island. am faehrterminal angekommen erkundigen wir uns am informationsschalter nach dem richtigen bus. dort wo wir hinmoechten gibt es allerdings weit und breit keine bushaltestelle. etwas ratlos stehen wir herum als uns jemand anspricht. er stellt sich uns als darren, unser gastgeber, vor. wolfgang ist nicht auf den mund gefallen und fragt kurzerhand ob er mit-wwoofen darf, was kein problem ist.

wir fahren durch weinberge, schafherden und huegelige landschaft zu darren's haus. darren ist ein lockerer typ. seine familie besteht aus laura und jala (sprich: dschala) sowie momentan der schwiegermutter, janet, die ihre tochter besucht. darren und laura verdienen ihren lebensunterhalt damit, marrokanische zelte sowie deren dekoration fuer festivitaeten zur verfuegung zu stellen. laura ist mit leib und seele koechin und widmet sich dem catering. die familie lebt nach einfachen prinzipien. sie sind ueberzeugte umweltschuetzer und biobauern. es gibt viele kleine beete um das haus mit kuechenkraeutern, blumen sowie pflanzen, die die feinde der nutzpflanzen auf natuerliche art und weise fernhalten. das haus ist komplett vom aeusseren stromnetz abgeschnitten. saemtliche elektrizitaet wird durch solarzellen auf dem hausdach erzeugt, im notfall greift ein generator. das trinkwasser wird ueber das regenwasser gewonnen, gefiltert und aus dem keller hochgepumpt. darren macht relativ schnell klar, dass wir sehr sparsam mit den ressourcen umgehen muessen. mit dem spruch "if it's yellow it's mellow, if it's brown flush it down" bittet er uns beim toilettengang wasser einzusparen.

am ankunftsabend ist darren noch mit uns allein, da der rest der familie erst am naechsten tag von einem urlaub zurueckkehrt. wir steigen auf den mount manganui (lt. darren bedeutet das "grosser berg" in maori) dessen grossteil zum 8.8 ha grossen grundstueck der familie gehoert. unterwegs treffen wir auf die zwei esel, die mit dem grundstueck erstanden wurden. zwischendurch erklaert uns darren viel zu den pflanzen auf die wir unterwegs treffen. unkraeuter wie disteln und eine art tabakpflanze sollen wir an der wurzel herausreissen und zum trocknen in die sonne legen, da zumindest die getrockneten disteln noch eine delikatesse fuer die esel seien. am gipfel angekommen haben wir einen 360grad-blick auf die gesamte insel und umliegende ortschaften, koennen sogar den skytower aucklands am horizont erkennen. die sonne geht gerade unter und faerbt die wenigen wolken in den schoensten rottoenen. zum abschluss trinkt darren mit uns einen wein und legt psychedelisch-arabische musik auf. wir koennen in dieser nacht noch im haus schlafen, muessen aber am naechsten tag in ein zelt umziehen.

unsere aufgaben umfassen zum grossteil unkraut rupfen, beete nach den permaculture-grundsaetzen anlegen, diese mit mulch neu aufbereiten, huehner fuettern und zelte zum trocknen auslegen. genauso wird unsere mithilfe im haushalt erwartet. wir helfen mit vereinten kraeften und werden mit koestlichen mahlzeiten, netten gastgebern und einer unbeschreiblichen landschaft belohnt. die wwoof-crew am gipfel des mt. manganui. v.l.n.r.> katja II, katja I, ich, wolfgang ("wolfi")

wie ungewohnt wirkt die grossstadt doch auf uns, als wir am freitag nach auckland zurueckkehren. einige schmerzhafte andenken haben wir mitgenommen: unzaehlige muecken- und sandfly-stiche, die uns wahrscheinlich noch einige zeit an unseren ersten wwoof-aufenthalt in neuseeland erinnern werden.

das backpackerleben

die administrativen dinge sind nun erledigt. ich bin nun offizieller work & holiday-backpacker mit westpac-bankkonto, traveller's contact point-anschrift und taxfile-nummer. sogar eine handykarte habe ich schon. es geht alles leichter als gedacht. wir gehen in die geschaefte und es scheint so als wuerden die verkaeufer denken: ach ja, wieder ein backpacker! und ziehen ein formular von einem stapel herunter, dass sie mir in die hand druecken.

wir (katja I, II und michael) schlendern durch auckland, setzen uns in den albert park und gehen die planung fuer die naechsten tage an. wir, katja I, II und ich, entschliessen uns fuer einen gemeinsamen wwoof-aufenthalt. wwoof bedeutet worldwide opportunities on organic farms, d.h. kost und logis werden gegen 4-6 std arbeit pro tag angeboten. waiheke island, eine der vorgelagerten inseln aucklands, weckt unser besonderes interesse. wir hinterlassen dem potentiellen arbeitgeber eine nachricht auf dem anrufbeantworter. am naechsten tag erhalten wir gruenes licht.

we are developing the 1/2 bush 1/2 pasture site into an edible garden paradise with luxury camping available under maroccan tents, tipis and geodesic domes. steht in der beschreibung. sie haben esel und gefluegel und setzen aufgeschlossenheit und einen guten sinn fuer humor voraus. nach dem ersten telefonat ist klar: wir werden ebenfalls in einem eigens fuer uns hergerichteten zelt schlafen. wir kuendigen uns fuer montag an und koennen bis freitag bleiben.

freitagabend entschliessen wir uns, auf den skytower, aucklands wahrzeichen, zu fahren. meine hoehenangst wird erneut auf die probe gestellt. wir beobachten, wie im zwilicht die ersten lichter angeknipst werden.

samstag nehmen sich michael, katja II und ich vor, das auckland museum zu besuchen. der weg dorthin fuehrt uns durch eine domain. was der central park fuer die manhattaner, dass die domain fuer die aucklander. die lover's lane fuehrt uns direkt durch das innere dieser lunge. der weg wird gesaeumt von baeumen die allesamt urzeitlich aussehen. farne, so gross wie palmen, kraeuseln und recken sich nach dem licht. es ist merkwuerdig still. der einzige laerm wird von einheimischen insekten und voegeln produziert, der sich anhoert, als kaeme er im zoo von band. einige baeume haben ein riesiges ueberirdisches wurzelwerk, dessen durchmesser dem der baumkrone gleicht. eine derartige vegetation ist ungewohnt fuer mein auge und so zuecke ich uebertrieben oft meinen fotoapparat.
leider kommen wir nicht mehr in den genuss der museumsaustellung. diese schliesst naemlich etwa fuenf minuten nach unserer ankunft um 17.00h. wie so oft stellt sich der weg als ziel heraus.

am sonntag stellt sich mein neuer mitbewohner, wolfgang, zur verfuegung katja II und mich zu einer faehrfahrt nach devonport , eine landzunge vor auckland, zu begleiten. devonport besteht grundsaetzlich aus zwei huegeln.
wir nehmen uns einen davon vor, der eine ehemalige befestigungsanlage ist. der weg fuehrt uns wie ein schneckenhaus zur spitze, von der man einen atemberaubenden blick auf die skyline aucklands und die umliegenden orte hat. wir nehmen den bus ueber die harbour bridge zurueck in die innenstadt.

where the grass looks greener

mein letzter tag in bali verlaeuft ruhig. ich gehe nochmal durch die strassen in der gegend, schnuppere ein letztes mal den duft der raeucherstaebchen, der sich mit abgasen der motorraeder und meerwasser vermischt, ziehe ein paar runden im hotelpool und werde schliesslich gegen 19:00h vom fahrer abgeholt.

der flieger ist ueberraschend leer. nach kurzer zeit werden die gaeste der economy class eingeladen auf freie plaetze in der business class vorzuruecken. ich bleibe wo ich bin, denn dort kann ich mich auf zwei sitze ausbreiten und bekomme tatsaeclich ein paar stunden schlaf. wir landen in melbourne zwischen. ein unwetter verhindert, dass mein anschlussflug puenktlich startet.
ich bin furchtbar aufgeregt als der pilot die landung in auckland ankuendigt. als wir durch die wolken stossen, sehe ich saftiggruenes weideland, dass sich ueber kleine huegel erstreckt. wenn man sich auenland vorstellt - hier ist es, peter jackson brauchte wirklich nicht viel kulisse.

mit einer halben stunde verspaetung setzen wir gegen 15:30h auf. wir muessen unbedingt die strengen einfuhrbestimmungen beachten, die dazu dienen artfremde spezies fernzuhalten. deshalb setze ich meine wanderschuhe, deren sohle leicht beschmutzt sind, ebenfalls auf die liste. es muss mit einer hohen strafe gerechnet werden, falls man das vergisst. meine schuhe werden inspiziert, gereinigt und huebsch verpackt wieder ueberreicht. katja, die ich in einem forum kennengelernt habe, empfaengt mich am flughafen. es ist schoen mal wieder ein "bekanntes" gesicht zu sehen. im bus fahren wir gemeinsam zum hostel, das in einem ruhigeren stadtteil, mt. eden liegt. ich bekomme ein bett in einem 3er zimmer zugeteilt. dort bin ich mit andy aus england zu zweit.

katja stellt mich den anderen aus dem hostel, u.a. katja (II, die gerade am vortag aus australien angereist ist) und michael (der wenige minuten nach mir direkt aus deutschland ankam). katja II hat fuer das abendessen eingekauft. gemeinsam schneiden wir die zutaten fuer spaghetti bolognese in der backpackerkueche. wir setzen uns mit unseren portionen auf die terasse des hostels.

abends erkunden wir noch etwas die gegend und laufen bergauf zum mount eden. vor uns tut sich ein krater wie aus dem bilderbuch, rund und grasbewachsen, auf. man darf nicht reinklettern weil es ein heiligtum der maori ist. von hier hat man einen atemberaubenden blick auf auckland. die sonne ist mittlerweile untergegangen und wir machen ein paar fotos des lichtermeers.

bali belly

die surfschule holt mich am montag, wie geplant, um 7:30h ab. heute sind zwei schweizerinnen, 22 und 23, mit von der partie. nach den aufwaermuebungen geht es wieder an die theorie. aufbauend auf lektion 1 lernen wir, wie man zur welle paddelt, um blitzschnell wieder in die hocke zu rutschen. dabei kommt es sehr auf das richtige timing an. waehrend unseres unterrichts ist der hoechste punkt der flut und die wellen kommen mit grosser kraft an den strand gespuelt. der surflehrer moechte, dass wir regelmaessig ueberpruefen ob wir abdriften. als orientierungspunkt dient unsere rote getraenkekiste am strand.

als naechstes lernen wir, auf dem hinteren drittel des surfboards zu wenden. ich versuche auf das meer hinauszuschwimmen, aber der wellengang ist so stark, dass ich kaum vom fleck komme. ich merke, wie meine arme, die noch vom vortag mitgenommen sind, versagen. als eine welle kommt, die gerade richtig aussieht, starte ich noch einen versuch das gelernte anzuwenden. ich kann mich nicht lange halten und rutsche vom board, tauche unter und versuche mich von der surfbrettleine zu befreien, die sich unschoen um mein bein gewickelt hat. ein kurzer blick zum strand sagt mir, dass die getraenkekiste in weiter ferne liegt. ich bin in eine stroemung geraten, die mich in richtung meer zieht. eine welle rollt ueber mich und mein surfbrett trifft mich am kopf. ich schlucke wasser, panik kommt in mir hoch. ich winke mit den armen und rufe "hey" in richtung der surflehrer, die stehen aber alle mit dem ruecken zu mir. irgendwie schaffe ich es an den strand und muss mich erstmal setzen. ich bin voellig entkraeftet und stinksauer. deshalb gehe ich nicht gerade zimperlich mit dem surfbrett um und schleife es hinter mir zur getraenkekiste. der unterricht geht zwar noch 45 minuten, aber ich habe genug und gucke den anderen vom sicheren strand aus zu.

andreas und ich sind an diesem tag fuer 14:30h verabredet. wir fahren mit einem taxi (indonesisch: taksi) in das 10 km entfernte jimbaran. der ort hat einen wunderschoenen strand, der zu einem spaziergang einlaedt. dicht an dicht reihen sich die restaurants, die ihre tische und stuehle direkt zur meerseite aufgestellt haben. einzelne fischerboote sind auf dem meer zu sehen, die den restaurants die frischen meeresfruechte zuliefern. aeltere frauen fischen im knoecheltiefen wasser nach muscheln, die spaeter zu ketten und armreifen verarbeitet werden.

PA3100671

gern wuerde ich eine runde schwimmen gehen, habe mir aber am vormittag einen unschoenen sonnenbrand zugezogen und halte mich daher bedeckt und schiesse ein paar fotos. wir halten fuer eine cola in einer bar an, die an ein luxusresort (jimbaran pari bali) angeschlossen ist. der blick von hier setzt den strand dem paradies gleich. die preise holen uns in die wirklichkeit zurueck. andreas laesst sich einen der hotelbungalows von innen zeigen. sie sind luxurioes eingerichtet. die rezeptionistin nennt ihm den preis pro tag: USD 250 ... wenigstens durften wir einen kostenlosen blick reinwerfen.

wir laufen die vorderseite des strandabschnittes entlang, die nicht ganz so idyllisch ist. an einem warung (mobile garkueche) erstehe ich eine kokosnuss, die vor meinen augen mit einem grossen messer gekoepft wird. andreas macht sich ueber mich lustig indem er mir sagt, dass ich mit dem beruechtigten bali-belly doch auch meine erfahrungen machen soll und empfiehlt mir seinen arzt, dr. aryu. ich bin mir unsicher ob ich das ernst nehmen soll, nehme aber trotzdem ein paar kraeftige zuege aus dem strohhalm.

wieder zurueck essen wir gemeinsam im hotel zu abend. ich nehme das erste indonesische gericht auf der karte, etwas mit huhn, curry und kokosnuss fuer 17.000 rupiah (=1,50 EUR). es schmeckt sehr gut.
mir faellt mittlerweile jede bewegung schwer, ich habe mir einen fuerchterlichen muskelkater vom surfkurs zugezogen. andreas ueberredet mich, zu seinem lieblingsmassagesalon mitzukommen. der salon macht einen positiven eindruck, ist klimatisiert und scheint sauber. ich frage nach der toilette und werde an eine tuer im hinteren teil des raums geleitet. hier mache ich meine ersten erfahrungen mit einer hocktoilette! ich bin froh, dass es wenigstens toilettenpapier gibt, ansonsten muss man ein paar spritzer wasser und die haende nehmen.

die balinesische masseuse nimmt ein heisses handtuch aus einem dampfenden kessel, legt das handtuch zuerst auf mein linkes bein und faengt an den fuss zu massieren. danach massiert sie ein aromaoel ein, dessen aggregatzustand und farbe mich zwar irritieren, das aber ganz toll nach jasmin riecht. waehrenddessen dehnt die masseuse die beine, den ruecken, den hals. nach einer stunde ist sie fertig und verlangt 65.000 rupiah (6 EUR). meinem muskelkater geht es nun deutlich besser.

am naechsten morgen gehe ich nochmal mit andreas shoppen und erstehe aus ermagelung jeglichen verhandlungsgeschicks einen ueberteuerten sarong. andreas fliegt heute nach deutschland zurueck und wir verabschieden uns. am fruehen nachmittag wede ich fuer eine tour abgeholt, die ich bereits in deutschland gebucht hatte. der fuehrer kommt in einer tracht daher, die ich etwas fuer ueberzogen halte. ich werde als erste abgeholt, es folgen zwei weitere paearchen. der guide versucht, die etwas steife stimmung im bus aufzulockern. in gebrochenem englisch erzaehlt er uns vom hinduismus, dem mehr als 80% der balinesen folgen. der balinesische hinduismus, der anders ausgeuebt wird als der indische hinduismus, zentralisiert die dreifaltigkeit durch die goetter brahma, vishnu und shiva (symbole fuer den erbauer, bewahrer, zerstoerer). wichtig ist, dass sich alles im gleichgewicht haelt, das gute und das schlechte. wenn man in diesem leben gut war, wird man im naechsten leben als schlechter mensch wiedergeboren. diese balance wird durch die kombination der farben schwarz und weiss, die sihc auf vielen stoffen der religioesen zeremonien wiederfinden, repraesentiert. wir halten an einem reisfeld, wandern auf losen steinen durch die reisterassen zu einem doppelstoeckigen, offenen bungalow. dort bekommen wie von zwei balinesinnen lokale koestlichkeiten gereicht, die mich an kroketten und pommes erinnern. im anschluss steuern wir eine tempelanlage an. direkt hinein duerfen wir nicht, das ist nur (korrekt angezogenen) glaeubigern vorbehalten. ich muss gestehen, dass ich mir das optisch anders vorgestellt hatte. dieser hier ist aus dem 17. jahrhundert, ist ein offenes, quadratisches plateau und besteht aus einzelnen opfertischen, die reichlich verziert in stein gemeisselt sind. von einem gehweg, der aussen herumfuehrt koennen wir blicke in die anlage werfen.

danach fahren wir weiter zum affenwald. davon gibt es hier mehrere auf bali. wenn wir moechten, duerfen wir erdnuesse als futter fuer die affen kaufen, sollen sie aber nicht 'an der nase herumfuehren' und eine leere hand hinhalten, dann koennten sie beissen. in einem baum haengen fledermaeuse kopfueber und kreischen unentwegt. auf dem parkplatz dieser touristischen attraktion befestigt ein aelterer balinese zutrauliche fledermaeuse an einer englaenderin fuer ein foto. das tier bedankt sich mit einer feuchten entleerung auf der dame.

als letzte station steuern wir den tempel 'tanah lot' (= land im ozean) an. dieser tempel wurde im 15. jahrhundert auf felsen, der bei flut vom meerwasser komplett umspuelt ist, erbaut. er ist ein sehr beliebtes ausflugsziel besonders zu sonnenuntergang. noch schlimmer als im affenwald muessen wir uns an geschaeften und aufdringlichen verkaeufern den weg zum aussichtspunkt erkaempfen. staendig fragen kleine kinder ob wir postkarten kaufen moechten. wir verweilen deutlich laenger, als es die aussicht und die muehen wert waeren. gegen eine spende kann man sich mit dem "heiligen wasser", das tanah lot entspringt, segnen lassen. bei dem spass bin ich dabei.

downthunder

6 monate abenteuer in neuseeland und australien. am 27.10. geht's los - sei dabei.

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